Warum soll ich meine Stimmung tracken?

Der Monat ist ausgefüllt und jetzt?

Ich bin jeden Tag glücklich. Soll ich dann überhaupt einen Mood Tracker führen?

Auch wenn du jeden Tag strahlend aus dem Bett hüpfst, überall halb volle Gläser stehen und immer die Sonne scheint, kannst du einen Mood Tracker führen. Das Prinzip der Achtsamkeit findet auch dann seine Anwendung. Wenn du dir am Ende jedes Tages noch einmal verdeutlichst wie schön der Tag eigentlich war, kannst du Dankbarkeit praktizieren und bist gestärkt, falls mal ein nicht so schöner Tag kommt.

Wie gestalte ich eigentlich einen Mood Tracker?

Mood Tracker bestehen meistens aus ähnlichen Elementen in der Anzahl der Tage in diesem Monat. Bei 31 Tagen zum Beispiel 31 Blumen. Wie genau diese Elemente aussehen ist dabei vollkommen dir überlassen. Es ist nur wichtig, dass du irgendetwas zum Ausmalen hast, um deinen Color Code unterzubringen. Diesen schreibst du dir als kleine Legende mit auf die Seite, damit du immer weißt welche Farbe zu welcher Stimmung gehört. Du kannst entweder jeder Stimmung eine Farbe zuordnen oder du arbeitest mit einer Farbskala.

Am Anfang empfiehlt es sich mit einigen wenigen Stimmungen anzufangen und diese dann Monat für Monat anzupassen.  

Beispiel Stimmungen:

  • Glücklich
  • Traurig
  • Gestresst
  • Wütend
  • Müde
  • Entspannt
  • Aufgedreht
  • Nervös
  • Ängstlich

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Mood Tracker Tipps von den Profis

Wir haben einige Künstler gefragt, wie sie ihre Mood Tracker nutzen.

Dagmar Gosejacob „Auge an Hirn“

Ich finde Mood-Tracker und vor allem die nahezu unendlichen kreativen Möglichkeiten wirklich toll. Ich habe mich auch eine ganze Weile daran versucht und musste feststellen, dass ich es einfach nicht schaffe, einen Tag in einer Gemütslage zusammenzufassen. Liegt vielleicht daran, dass ich eine Frau bin, oder womöglich auch an meinem Alter, in dem die Hormone bekanntlich stündlich Karussell fahren. Ich frage mich immer, wie andere das schaffen und ich habe in meinen Workshops erfahren, dass ich da durchaus nicht allein mit dem Problem stehe. Dennoch finde ich Mood-Tracker sehr hilfreich. GERADE wenn man unter gesundheitlichen Aspekten versuchen will herauszufinden, ob es ein "Muster" gibt. Aus Gründen der notwendigen Übersichtlichkeit lege ich meine Mood-Tracker mittlerweile tatsächlich sehr sortiert an. Es spricht natürlich nichts dagegen, das ganze Drumherum entsprechend zu gestalten. Außerdem gestatte ich mir bis zu 3 unterschiedliche Aggregatzustände pro Tag. Damit komme ich so leidlich klar ;-)

Anne Broszies „Bujo Trulla“

Ich lege für jeden Monat einen Mood Tracker an. Kleine Doodles entsprechend meines Monatsmottos (wie zum Beispiel Avocados oder Donuts), motivieren mich besonders, meine tägliche Stimmung zu erfassen. Für mich ist es wichtig, den Tag auf diese Art noch einmal zu reflektieren.

Diana Meier-Soriat „Sketchnotes by Diana“

Ein Mood Tracker (Stimmungstracker) leitet sich eigentlich aus dem sogenannten Habit Tracker ab. Der Begriff »Habit-Tracking« ist etwas sperrig zu übersetzen. »habit« bedeutet Gewohnheit, und »tracker« ist eine Nachverfolgung. Ein Habit-Tracker ist also etwas, mit dem man Gewohnheiten aufzeichnet (»trackt«) und üblicherweise schriftlich festhält, etwa in einem Tagebuch.

Aber was ist Sinn und Zweck eines Habit-Trackings – oder anders gefragt, warum solltest du deine Gewohnheiten überhaupt schriftlich festhalten wollen? Vor allem geht es dabei um Verhaltensweisen, die du als eine für dich wünschenswerte Gewohnheiten etablieren möchtest. Dabei fällt es aber oft aus verschiedenen Gründen schwer, sich regelmäßig daran zu halten. Das können unterschiedliche Dinge sein, etwa regelmäßig zum Sport zu gehen, eine Sprache zu üben oder jeden Tag auf einem Musikinstrument zu spielen, aber auch alltägliche Kleinigkeiten, wie z.B. sich jeden Abend auf den kommenden Morgen vorzubereiten.

Der Stimmungstracker mag für einige befremdlich wirken. Wieso sollte man sich die Stimmungen vor Augen führen? Das mag merkwürdig klingen, aber es gibt Menschen, die vielleicht an Verstimmungen oder gar Depressionen leiden. Sie können sich mithilfe eines Stimmungstrackers vor Augen führen, wie oft es ihnen gut oder eben nicht so gut geht. Du kannst auch Notizen hinzufügen und daraus ableiten, ob dies von verschiedenen Faktoren abhängt und so negative Einflüsse erkennen. Das kann auch interessant in der Kindererziehung sein. Du kannst auf diese Weise auch Beziehungen zu Menschen bewerten.

Wenn du die verschiedenen Stimmungen mit Farben markierst oder ausmalst, visualisierst du deine Stimmung und kannst dir einen guten Überblick verschaffen.

Grundsätzlich ist es so, dass man sich eher an schlechte Stimmungen als an das Gute erinnert. Schlechte Erinnerungen wandern sofort ins Langzeitgedächtnis, gute Erinnerungen werden eher oberflächlich registriert. Mit einem Stimmungstracker kannst du vielleicht auch relativieren und merkst so, ob die Situation wirklich so negativ zu bewerten ist, denn so wie du negative Einflüsse erkennen kannst, kannst du auch positive Einflüsse erkennen und neigst dann ohne schlechtes Gewissen dazu, dir einfach Gutes zu tun. Darüber nachzudenken, wie deine Stimmung wirklich war, hilft dir auch ehrlich mit dir selbst zu sein und Selbstreflektion ist der beste Weg zu einem besseren Leben.



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