Der Unterschied zwischen wasser- und alkoholbasierten Markern

Augenscheinlich haben die Tombow ABT Dual Brush Pens und Tombow ABT PRO Marker eins gemeinsam: sie haben zwei Spitzen. Beide haben eine flexible Pinselspitze, mit der sich sowohl Details als auch größere Flächen ausmalen lassen.

Der wasserbasierte Tombow ABT Dual Brush Pen, den du am schwarzen Schaft erkennst, hat eine zweite, feine Spitze für Details und gleichmäßige Linien. Der alkoholbasierte Tombow ABT PRO mit hellgrauem Schaft hingegen eine Keilspitze zum Ausmalen großer Flächen. Wir arbeiten in diesem Tutorial ausschließlich mit der flexiblen Pinselspitze der jeweiligen Marker. Der zweite und für uns wesentliche Unterschied liegt in der Flüssigkeit, mit der die Stifte gefüllt sind. Der wasserbasierte Tombow ABT Dual Brush Pen lässt sich nämlich mit Wasser vermalen, auch nachdem er auf dem Papier aufgetragen worden ist.

Der Brush Pen hat einen gleichmäßigen Fluss, wodurch immer eine bestimmte Menge an Pigmenten auf das Papier abgegeben wird. Übermalst du eine bestimmte Fläche mehrmals, sammeln sich immer mehr Pigmente auf dem Papier, sodass der Farbauftrag dichter und die Fläche somit immer dunkler wird. Dies kannst du dir zunutze machen, um mit der gleichen Farbe hellere und dunklere Bereiche zu kreieren. Sollten sich dabei Streifen ergeben, kannst du diese wiederum mit dem Wasserpinsel vermalen und so eventuelle Unebenheiten ausgleichen.


Zeichne und koloriere dein eigenes Portrait

Je nachdem, ob du dein Portrait mit wasserlöslichen oder alkoholbasierten Stiften kolorieren möchtest, brauchst du das Portrait Set mit den Tombow ABT Dual Brush Pens sowie einen Wassertankpinsel oder das Portrait Set mit den Tombow ABT PRO Markern.

Damit du gleich mit dem Kolorieren des Portraits loslegen kannst und nicht erst ein Gesicht skizzieren musst, habe ich dir bereits eine Vorlage vorbereitet.

Portrait Vorlage

Du kannst es direkt auf deinem Papier ausdrucken oder mit Bleistift auf deinem Papier abpausen. Zum Malen mit den wasserbasierten Brush Pens verwendest du am besten Aquarellpapier wie das Tombow Aquarell Papier. Es ist schön glatt und hält auch das Verblenden mit Wasser aus.

Für die Alkoholmarker eignet sich der Tombow Zeichenblock Bristol.

TIPP: Am Ende des Tutorials stehen noch zwei weitere Vorlagen für dich bereit!

Du brauchst noch etwas davon?

Hier klicken


Kolorieren des Portraits den wasserbasierten Tombow ABT Dual Brush Pens:

Portrait-Skizze

Zunächst brauchst du eine Portrait-Skizze, an der du dich beim Ausmalen orientieren kannst.

Lade dir dazu am besten die Vorlage herunter und drucke sie auf geeignetem Papier aus. Alternativ kannst du sie mit Hilfe eines LightPads oder an einem Fenster bei gutem Licht abpausen.

TIPP: Wenn du de Skizze selbst malst oder abpaust, achte darauf, mit dem Bleistift nicht zu fest aufzudrücken bzw. das Graphit mit einem Radiergummi so weit vom Papier zu nehmen, dass nicht mehr allzu viel Schwärze auf dem Papier liegt, du die Skizze aber immer noch gut erkennen kannst. Zu viele Bleistiftspuren auf dem Papier können das Ergebnis stören und beim Einsatz mit Wasser oder dem feuchten Auftrag der Marker sogar verschmieren. Alternativ kannst du die Skizze mit einem ölbasierten Buntstift malen, z.B. in einem Braunton. Buntstifte reagieren weniger auf die nachfolgenden Medien und nehmen sich farblich mehr zurück als der Bleistift.

Schritt 1: Ausmalen der Haut und Schattenbereiche

Wir beginnen das Portrait mit dem Ausmalen der Haut. Im Wesentlichen reichen dafür zwei Farben: ein Grundton und ein dunklerer Ton für den Schatten. Optional kannst du ein zartes Rosa hinzufügen, beispielsweise auf den Wangen oder der Nase. Du kannst dir deine eigenen Farben zusammenstellen - male die gewünschten Farben auf einem Stück Aquarellpapier nebeneinander und kontrolliere, ob sie gut zusammenpassen. Ich arbeite noch mit einer dritten Farbe für die ganz tiefen Schatten. In diesem Beispiel verwende ich folgende Kombination: Nr. 910 für die hellen Bereiche Nr. 992 für leicht schattierte Bereiche Nr. 969 für ganz dunkle Schatten, z.B. unter dem Kinn und für die Nasenlöcher male zunächst die Schattenbereiche wie im Beispiel zu sehen. Das Licht kommt bei diesem Portrait von oben, sodass der Schatten unter dem Kinn besonders intensiv werden sollte.

Schritt 2: Grundton

Unter Berücksichtigung des Lichteinfalls kannst du jetzt den Grundton für die Haut setzen. Lass dabei die Bereiche, auf die das meiste Licht fällt, großzügig aus. Du kannst dich dabei an meinem Beispiel orientieren. Wie du siehst ist auch bei mir der Farbauftrag nicht absolut gleichmäßig. Das macht überhaupt nichts - versuche bitte nicht, das mit dem Brush Pen auszugleichen. Im nächsten Schritt werden wir uns darum kümmern.

Schritt 3: Haut vermalen

Wir konzentrieren uns weiter auf das Gesicht und beginnen in diesem Schritt mit dem Vermalen der Hauttöne. Nimm also deinen Wassertankpinsel oder einen einfachen Pinsel (ich verwende hier einen Rundpinsel der Größe 6) und benetze ihn mit etwas Wasser. Verstreiche zunächst nur die hellen Übergänge zu weiß. So vermeidest du, dass die Pigmente der dunkleren Marker sich an deinen Pinsel heften und die Übergänge unerwünscht abdunkeln.

Nachdem du die hellen Übergänge kreiert hast, kannst du dich den dunkleren Bereichen widmen und die Schatten sanft auslaufen lassen. Unter dem Kinn und bei den Nasenlöchern jedoch kannst du ruhig eine deutliche Kontur stehen lassen. Wenn du feststellst, dass dir an einigen Stellen Pigmente fehlen bzw. du Bereiche noch etwas mehr schattieren möchtest, gebe einfach mehr von der entsprechenden Farbe auf das Papier. Achte dabei jedoch darauf, nicht auf allzu feuchte Flächen zu malen: statt Farbe abzugeben würde der Stift an diesen Stellen nämlich das Wasser aufsaugen. Keine Sorge, das schadet deinem Stift nicht, aber du könntest dich wundern, warum der Stift scheinbar nicht malen will.

Schritt 4: Augen, Lippen, Haare

Auf die gleiche Art gehst du nun auch bei Augen, Lippen und Haaren vor. Beginne mit dem Farbauftrag in dunkleren Bereichen und arbeite dich dann zu den helleren Stellen vor. Vermale dann alles mit deinem Wassertankpinsel, zunächst von hell zu dunkel. Mit einem feineren Pinsel kannst du einzelne Haarsträhnchen von dunkel zu hell ziehen, wenn du es gerne detailreicher magst. Im weiteren Verlauf arbeite ich mit folgenden Farbtönen: Nr. 947 für die Haarfarbe und die Augen Nr. 879 für die dunkelsten Bereiche Nr. 761 und 772 für die Lippen.

Schritt 5: Optional

Wenn du möchtest, kannst du nun noch Details mit anderen Materialien hinzufügen. Du kannst mit einem weißen Gelstift Highlights setzen, z.B. indem du Reflexionen in die Augen oder feine Härchen malst. Mit einem dunklen Fineliner könntest du voluminöse Wimpern zaubern und Buntstifte eigenen sich wunderbar, um Haare und Augenbrauen weiter auszuarbeiten oder Schattenbereiche zu verstärken.

 

TIPP: Wenn Du Details lieber mit einem feinen Pinsel malen möchtest, streiche den Brush Pen zunächst über eine glatte Oberfläche, z.B. deine Mischpalette, einen Teller oder eine Folie. Nun kannst du die Farbe mit einem leicht angefeuchteten, feinen Pinsel aufnehmen und z.B. feine Härchen malen. So habe ich bei meinem Bild die Augenbrauen gemacht!

Ich habe mich bei diesem Portrait auf die ausschließliche Verwendung von Brush Pens, Pinseln und Wasser beschränkt - und so sieht mein fertiges Portrait mit den wasserbasierten Tombow ABT Dual Brush Pens aus:


Kolorieren des Portraits mit den alkoholbasierten Tombow ABT PRO Pens:

Portrait-Skizze

Damit du die Marker bzw. das Ergebnis direkt miteinander vergleichen kannst, habe ich für das zweite Portrait die gleiche Vorlage verwendet. Du kannst sie dir auf Marker- bzw. Bristolpapier ausdrucken oder mit Blei- oder Buntstift auf dein Papier übertragen. Wie auch bei den wasserbasierten Markern sollte die Skizze ohne Druck gezeichnet sein. Zu dunkle Striche kannst du vor dem Ausmalen vorsichtig wegradieren.

Schritt 1: Ausmalen der Haut und Schattenbereiche

Genauso wie bei den wasserbasierten Markern beginne ich dieses Porträt mit den dunkleren Bereichen im Gesicht. Ich verwende dabei die folgenden Farben:

  • Nr. 910 für die hellen Bereiche
  • Nr. 942 für leicht schattierte Bereiche
  • Nr. 992 für dunklere Schatten, z.B. unter dem Kinn

Dabei male ich zuerst die dunkelsten Stellen, z.B. unter dem Kinn. Mit der zweiten Farbe übermale ich diese absichtlich, sodass automatisch ein weicher Übergang entsteht. Je öfter du mit der zweiten Farbe über den Rand der ersten malst, desto weicher wird der Übergang zwischen den beiden Farben.

Schritt 2: Hautfarbe

Im nächsten Schritt geht es hauptsächlich um das Setzen der Hautfarbe. Mit dem hellen Hautton werden auch die dunkleren Bereiche (zumindest teilweise) übermalt, um weiche Übergänge zu schaffen. Mit kleinen, kreisenden Bewegungen wird der Farbauftrag besonders gleichmäßig, helle Stellen bleiben weiß. Optional kannst du hier auch ein Zartrosa einsetzen, um Wangen und Nase etwas gesunde Röte zu verleihen.

TIPP: Um einen noch natürlicheren Look zu erzielen, kannst du die Spitze des helleren Stiftes einige Male über die Spitze des dunkleren reiben. So nimmst du die dunklere Farbe auf und kannst einen größeren und sehr weichen Übergang von dunkel zu hell kreieren. Je länger du mit dem helleren Stift malst, ohne erneut dunkle Farbe vom anderen Stift aufzunehmen, desto heller wird der abgegebene Farbton. Das bedeutet, dass du nach dem „Stiftekuss“ an der dunkleren Stelle anfangen und dich zum helleren Bereich vorarbeiten solltest. So habe ich es beispielsweise am Unterkiefer der abgebildeten Dame gemacht.

Schritt 3: Augen, Lippen, Haare

Nachdem du Mund, Augen und Brauen nach dem gleichen Prinzip koloriert hast, kannst du dich den Haaren widmen. Auch hier beginne ich bei den dunkleren Bereichen und lasse die Stellen frei, die den Glanz der Haare und den Lichteinfall widerspiegeln sollen. Folgende Farben sind bei meiner brünetten Dame zum Einsatz gekommen:

  • 979 und 879 für Haare und Augen
  • 062 als Highlight für die Haare
  • 910 und 772 für den Mund

Schritt 4: Optionale Details

Nachdem du die Haare Strähne für Strähne ausgearbeitet hast (ich habe hierfür einen Gelbton für die helleren Bereiche eingesetzt), kannst du dein Porträt als abgeschlossen betrachten. Auch ich habe an dieser Stelle mit der Arbeit aufgehört und auf den Einsatz weiterer Materialien verzichtet. Wenn du möchtest, kannst du aber noch weitere Details hinzufügen. Egal ob mit Fineliner, Buntstift oder Gelroller: auf der glatten Struktur des Markerpapiers kannst du ein schönes Mixed Media Werk zaubern, denn das Papier ist auch nach der Bearbeitung mit Alkoholmarkern noch aufnahmefähig. Du kannst beispielsweise mit Buntstift oder Fineliner dünne Härchen, Wimpern oder Augenbrauen hinzumalen oder die Haarsträhnen noch mehr herausarbeiten. Zusätzliche Schattierungen lassen sich damit ebenso hinzufügen - so kannst du dein Portrait noch realistischer gestalten. Mit einem weißen Gelroller oder Deckweiß kannst du Highlights an Augen und Mund hinzufügen, falls du diese Stellen nicht schon beim Ausmalen weiß belassen hast. Ich hoffe, dieses Tutorial hat dir Spaß gemacht und du malst noch weitere Portraits mit den wunderbaren Tombow Markern.

Als kleine Motivation habe ich noch zwei weitere Vorlagen für dich vorbereitet, damit du diese Techniken auch mit dunkleren Hauttönen ausprobieren kannst:

Portrait Vorlage Zusatz 1

Portrait Vorlage Zusatz 2

 

Fertig!

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Über den Autor

B U N T E G A L E R I E

Ludmila liebt es, kreativ zu sein und zu lettern oder zu malen. In ihr schlägt ein kleines Dozenten-Herz, deshalb gibt sie ihr Wissen und ihre Erfahrung gerne weiter. Sei es in Videotutorials, Büchern oder einfach auf ihrer Website. Ein Tag ohne Kunst ist für sie ein verlorener Tag. Sie liebt einfach das Gefühl, etwas geschaffen zu haben, das ihr gefällt!


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